Turnierhundsport (THS), früher
auch »Breitensport« genannt, bietet Hund und Mensch die Möglichkeit,
unabhängig von Alter oder Geschlecht, ob Rassehund oder Mischling, sich gemeinsam
körperlich und sportlich zu betätigen.
Spaß an der Freude steht hier immer im Vordergrund. Hund und Hundeführer
sollen dabei ein harmonisches Paar bilden.
Der THS entstand vor dem Hintergrund, dem Hund in der Öffentlichkeit ein besseres
Image zu schaffen. In den 60er und 70er Jahren herrschte die überwiegende Meinung,
dass man seinen Hund »nur zum Beißen abrichten« könne. Und um
etwas gegen dieses negative Erscheinungsbild zu tun, wurde der Turnierhundsport geboren,
dessen genau festgelegte Regeln in der Turnierordnung (TO) durch den Verband für
das Deutsche Hundewesen (VDH) und den Deutschen Hundesportverband (dhv) reglementiert
sind.
Die Geschichte des Turnierhundsports begann mit den Hindernislauf-Turnieren. Im Jahre
1972 (anlässlich des 25-jährigen swhv-Jubiläums im Stadion von Mühlacker)
wurde das erste Hindernislauf-Turnier gestartet.
Temporeiche Aktion, Spannung, freudiges Mitgehen des Hundes, Teilnehmer jeden Alters,
große und kleine Hunde, Rassehunde und Mischlinge - all dies sorgte für
eine umwälzende Neuerung im Hundesport, der bis dahin dem eher statischen Gebrauchshundesport
vorbehalten war.
Je nach Interesse besteht die Möglichkeit verschiedene Disziplinen innerhalb des
THS zu betreiben.
Diese Disziplinen sind:
1. Geländelauf über
2000m oder 5000m
Mit angeleintem Hund hat der Hundeführer eine Strecke von 2000 m oder 5000 m über
wechselndes Gelände zu laufen. Die gelaufene Zeit wird dabei in Punkte umgerechnet.
Neu ab 2002 - der Geländelauf
Plus - mit einer Bauchleine.
2. Vierkampf
Dieser beinhaltet:
Gehorsamsübung (Unterordnung)
Zuerst mit locker durchhängender Leine (Leinenführigkeit«), dann
ohne Leine soll der Hund freudig »bei Fuß« gehen (Freifolge«)
und dabei verschiedene Übungen, u.a. »Sitz«, »Platz«,
absolvieren.
Hürdenlauf
Auf einer Strecke von 50 m sind drei Hürden vom Hund zu überspringen. Der
Hundeführer muss dabei neben seinem Hund bleiben. Beide sollen möglichst
gleichzeitig im Ziel ankommen. Die gelaufene Zeit wird in Punkte umgerechnet, ausgelassene
oder fehlerhaft genommene Hürden ergeben Strafpunkte.
Slalomlauf
Über eine Strecke von 75 m müssen insgesamt sieben Slalomtore im »Zick-Zack-Kurs«
(ähnlich wie beim Skifahren) durchlaufen werden. Erst wenn beide, Hundeführer
und Hund, das Ziel passiert haben, wird die Zeit gemessen und in Punkte umgerechnet.
Ausgelassene Slalomtore werden mit Strafpunkten geahndet.
Hindernislauf
Über eine Strecke von 75 m müssen vom Hund insgesamt acht verschiedene Hindernisse
überwunden werden. Der Hundeführer muss dabei neben dieser Hindernisbahn
herlaufen. Auch hier wird die gemessene Zeit in Punkte umgerechnet. Ausgelassene Hindernisse
werden mit Fehlerpunkten bzw. Strafzeiten geahndet.
Beim Vierkampf erhält der Hundeführer »Bonuspunkte«, wenn er
seinen Hund ohne Leine in den Wettbewerb führt.
Neu ab 2002: Zusätzlich zum
Vierkampf, gibt es nun auch den Vierkampf 2 (VK2), der nur noch ohne Leine absolviert
werden darf. Er enthält zusätzliche Übungen im Gehorsam («Steh«)
und einen schwierigeren Hürdenlauf.
3. Combination Speed Cup (CSC)
Der CSC ist im Grunde ein Vierkampf ohne Unterordnung (s.o. ) und unterscheidet sich
hier durch einen geänderten Ablauf bzw. wird der CSC auch als Mannschaftswettbewerb
ausgeübt.
Neu ab 2002: Qualifications-Speed-Cup (QSC) und Shorty (Kurzbahn-CSC) - Hindernis-Wettkampf.
Wer ist schneller? KO-System.
Die beiden neuen Wettkampfarten QSC und Shorty bringen eine große Bereicherung
für den Turnierhundsport, vor allem auch für die Vereine, die wegen geringen
Platzverhältnissen den CSC nicht aufstellen können.
4. Hindernislauf - Turnier
Hier gelten die gleichen Regeln wie beim Vierkampf-Hindernislauf (s.o.) Zusätzlich
ist die Höhe der Hürden je nach Größe des Hundes unterschiedlich.
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